Vorschau 2020

„Hin und Her“

Posse mit Gesang von Ödön von Horváth

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Die unterschätzte und selten gespielte, aber in Zeiten der großen Asyldiskussionen leider immer noch aktuelle „Posse mit Gesang“ „Hin und Her“ von Ödön von Horváth.

Ein unbedeutender Grenzübergang, irgendwo mitten in Europa, zwei Länder, getrennt und verbunden durch eine kleine Brücke im Niemandsland. Ein „unerwünschter“ Ausländer soll abgeschoben werden, ganz freundlich und ohne unnötige Gewalt. Nur die andere Seite will ihn auch nicht haben, sehr bedauerlich, der Pass ist bereits verfallen. Also beginnt für den Abgeschobenen, der übrigens auch einen Namen hat, Hawlicek nämlich, ein mühsames Hin und Her, ein Bizarres Leben im Transit, in dem er nicht nur den typischen abgründigen Horváth-Biedermännern und Frauen begegnet, sondern auch klarstellen muss, dass er ein Mensch und kein Amtsvorgang ist. Da es sich um eine Komödie handelt, gibt es diesmal sogar so etwas wie ein Happy End.
Die Wirklichkeit: 1934, als Horváth bereits von den Nazis aus Deutschland vertrieben ist, bringt er am Zürcher Schauspielhaus diese Komödie heraus, die sich über die eigene Tragödie lustig macht. Kurz vor der Premiere muss er aber noch schnell für einen Tag nach Ungarn, weil er soeben erfahren hat, dass sonst sein Pass und seine Staatsbürgerschaft verfallen wird und man ihn als Staatenlos abschieben wird. Sollte er allerdings ausreisen, würde man ihn vielleicht nicht wieder ins Land lassen, weil im neuen Pass kein Visum… Nur knapp entgeht er dem Schicksal seiner eigenen Hauptfigur…

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